Sechs Wochen lang habe ich bei Familie Stoelker im schönen Saurat-Tal der französischen Pyrenäen verbracht. Um mir mein gemütliches Zimmer und drei Mahlzeiten am Tag zu verdienen, gab es verschiedene Jobs für mich. Deborah und Jon kommen aus England und wohnen seit acht Jahren in den Pyrenäen. Sie haben damals ein Grundstück gekauft, zu dem ihr Wohnhaus und eine "Gîte" (Ferienhaus für Gäste im Sommer und Winter) gehören. Das ganze befindet sich am Nord-Hang des (vor allem für Kletterer) beeindruckenden Berges Calamès.
In elf Tagen habe ich einen Platz in den Pyrenäen. Innerhalb dieser Zeit muss ich von der Normandie dorthin kommen. Ich will diesmal aber nichts planen. Keine Strecken, keine Übernachtungsmöglichkeiten. Einfach mal so richtig on the Road sein. Schließlich muss man das gute Wetter ausnutzen. Und so ist es passiert:
Nach zehn Monaten Reisen auf derselben Insel ist nun die Zeit angebrochen, wieder das europäische Festland zu betreten. Es ist schon etwas seltsam, dieses sich zur Komfortzone entwickelte Land zu verlassen, aber es fühlt sich auch wieder mehr danach an, wirklich unterwegs zu sein.
Nach drei Wochen im höchsten Norden Schottlands treffen Hanna und ich die Entscheidung, auf individuelle Reisen zu gehen. Sie hat einen Flug von Glasgow nach Kanada gebucht und ich werde den Weg nach Spanien antreten.
So. Nun sind wir fast fünf Monate in Schottland backen geblieben – im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem wir zwei Wochen lang in Dornie einer Familie rund um Haus und Hof geholfen haben, sind wir von der Westküste gen Osten getrampt.