Rumkommen

Reisegeschichten

Ein neues Kapitel

Mai 262016

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Nach drei Wochen im höchsten Norden Schottlands treffen Hanna und ich die Entscheidung, auf individuelle Reisen zu gehen. Sie hat einen Flug von Glasgow nach Kanada gebucht und ich werde den Weg nach Spanien antreten.

Nach unserer Zeit in Fife wandere ich allein den West Highland Way. Es ist schon noch mal etwas anderes, Schottland zu Fuß zu erfahren. Kalte und nasse Nächte im Zelt gehören genauso dazu wie wunderbar sonnige Aussichten von den moorigen Hügeln. Auf dem Weg treffe ich Denis und Rosie aus Glasgow. Denis betreibt dort ein Free Lunch Café, in dem er auf Spendenbasis einmal pro Woche Essen ausgibt, das mit geretteten Lebensmitteln gekocht wird. Hanna richtet ihren eigenen Blog ein und berichtet dort über das Kochen für Denis' Café.

Während ich den West Highland Way wandere, besucht Hanna eine historische Wassermühle in Golspie, ganz im Norden Schottlands. Da es ihr dort so gut gefallen hat, trampen wir nach unserer Zeit in Glasgow wieder dorthin, um eine Weile bei Becky und Bob auszuhelfen. In der Mühle von 1863 (restauriert in den 1990ern) mahlt der ehemalige neuseeländische Schafscherer Bob Mehl mit Demeter Zertifikat. Es gibt jeden Morgen den leckersten Porridge der Welt und die drei Wochen vergehen wahnsinnig schnell. Während Hanna in Haus und Garten hilft, widme ich mich dem Schleppen von Mehlsäcken und dem Kreieren einer neuen Webseite für die Mühle. Bob bietet uns am letzten Tag noch einen einen Roadtrip durch Sutherland an. Hier oben ist wirklich kaum eine Menschenseele zu sehen, aber so atemberaubende Natur zu entdecken. Wir kommen definitv wieder!

Doch nun steht Hannas Abreise vor der Tür. Es fällt uns beiden nicht leicht, nach so langer Zeit getrennte Wege zu gehen. Aber wir spüren, dass es trotzdem die richtige Entscheidung ist. Und so entlasse ich Hanna zum Gate und fahre zurück vom Flughafen zu meinem Freund Juri nach Glasgow. Dort darf ich noch eine Weile bleiben, um mich in vertrauter Umgebung etwas zu entspannen, bevor es dann allein weitergeht.

Denis lädt mich ein zu einem Kanu-Wochenende am Loch Lomond, dem See, an dem wir uns kennenlernten. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Man glaubt es kaum, aber ich kam mit einem Sonnenbrand zurück, habe einen Haufen tolle und interessante Leute kennengelernt und bin nun bereit, den Weg gen Süden anzutreten.

Karen und Alan, Freunde von Becky und Bob, laden mich zu sich nach Yorkshire ein. Das Trampen dorthin erweist sich als grauenhaft, aber die beiden kommen mir mit ihrem Auto entgegen, da sie selbst in der Nähe shoppen waren. Yorkshire begrüßt mich mit kräftigem Regen! Nun heißt es, sich von Schottland zu verabschieden. Und ich bin zurück in England, fast am gleichen Ort wie vor neun Monaten. Das ist ein seltsames Gefühl. Doch wahrscheinlich nicht für lange, denn das nächste große Ziel lautet (vorerst): Pyrenäen!

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Fast am Gipfel des Ben Lomond, Schottland

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Golspie Mill, Sutherland, Schottland

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Unser erster richtiger Ceilidh (schottischer Volkstanz)

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Loch Eriboll, Sutherland, Schottland

Kommentare

Christa & Joachim03 Juni, 2016Hei Albi,haben uns sehr gefreut von dir zu hören und zu lesen. Wir freuen uns das es dir gut geht - naja und euerAbschied von einander macht uns auch traurig - aber es ist in Ordnung und eure Entscheidung. Übrigens brechen wir wieder nach Vorupør auf - kannst ja wieder vorbei kommen zum Knieper essen. Machs gut Albi - und ich hoffe wir hören von dir. Oma Christa & Opa Jöchi

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